„Die keine Randjustiz“ widmet sich von jetzt an so manchem Findling, der vom medialen Grundrauschen angeschwemmt wurde und nun, von allen Geistern verlassen, so da rumliegt. Viele dieser Findlinge finden sich zwar im sozial-medialen Zerstreuungs-Pool wieder, werden zu Trash-Perlen weiterverwurstet oder dienen zur Beömmelung von WhatsApp-Gruppen. Einige von ihnen verdienen allerdings ein würdigeres Urteil – finde ich.
Diesmal: Die Woodys – Fichtl’s Lied (perfect loop)
Große Kunst wird häufig unterschätzt und über die scherzhafte Weiterleitung als vermeintlich unfreiwillige Humoreske banalisiert. In diesem Fall wurde sich sehr eindringlich mit dem unterschätzten Problemfeld Hospitalismus auseinandergesetzt und virtuos durch einen verstörend zynischen Humor gebrochen. Obendrein überzeugt dieses performative Werk in seiner prekären Volkstümlichkeit als präzise beobachtete, sozial-psychologische Montage von seltener Wucht! Das zeitgenössische Dokumentar-Theater findet hiermit wieder zu einer völlig unerwarteten Relevanz zurück. Chapeau!